Antworten auf Fragen zur Saisonfortsetzung bei der Erwachsenen
Pressemitteilung des TFV
„TFV zur Fortführung des Spielbetriebs im Erwachsenenbereich„
In einer Umfrage stimmten nach einem Webinar des Thüringer Fußball-Verbandes (TFV) am 02.05.20 58 % der Vereinsverantwortlichen dafür, die Saison 2019/2020 auch über den 30.06.20 fortzuführen.
42 % Vereinsvertreter votierten dagegen.
Der Vorstand hatte deshalb am 05.05.20 unter Berücksichtigung des Ergebnisses der Vereinsabstimmung mehrheitlich beschlossen, den Spielbetrieb für die Saison 19/20 bis zum 31.08.2020 auszusetzen und unter Berücksichtigung der behördlichen Verordnungen ab dem 01.09.20 fortzusetzen.
Hingegen wurde am 28.05.20 mehrheitlich durch den Vorstand beschlossen, die Saison im Nachwuchs abzubrechen.
Zum Spielbetrieb im Erwachsenenbereich gibt es mittlerweile zahlreiche Fragen und Argumente (kursiv).
Zu denen äußert sich das Präsidium des Verbandes an dieser Stelle:
Die Folgen und Auswirkungen sind gravierend: finanzielle Schäden für die Vereine: weil Sponsorenverträge wegen ausgedehnter Saison länger laufen (müssen), als geplant.
Die wenigsten Sponsorenverträge belaufen sich auf Spiele bzw die Saison und nicht auf Jahre. Ein Sponsor wird sicherlich immer seine Leistungen hinterfragen, allerdings eher nach seinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen entscheiden.
Finanzielle Schäden für Vereine: weil es weniger Heimspiele gibt und damit wiederum überlebenswichtige Einnahmen ausbleiben.
Die Aussage „weniger Heimspiele“ wird falsch dargestellt. Sicherlich wird es keine ganze neue Saison geben, aber durch Pokal und auch zusätzlich geplante Spielrunden (z. B. im Frühjahr 2021 regionale Wettbewerbe wie Stadtmeisterschaften) wird es im April/Mai noch zu einigen Heimspielen mit deutlich höherem Derbycharakter kommen.
Finanzielle Schäden für alle KFA (z.B. durch ausbleibende, neue Meldegebühren)
Das ist doch sicherlich eher ein Vorteil für Vereine und Mannschaften, wenn man für eine neue Saison nicht neues Startgeld zahlen muss, noch dazu, wenn man auch hier nicht weiß, ob eine neue Saison sportlich beendet werden kann. Besonders, wenn man dann aufgeblähte Staffeln und Sonderabstiege befürchten müsste.
Übrigens sind die KFA (Kreis-Fußballausschüsse) Organe des TFV e.V. Es wird ein gemeinsamer Haushalt geführt und die Einnahmen und Ausgaben sind Gelder des TFV. Im Bedarfsfall wird der TFV einzelnen KFA auch unter die Arme greifen.
Fehlende Wettbewerbsanreize durch langes Pausieren der Saison
Das ist einfach nicht richtig, denn was nützt ein neuer Wettbewerb mit z. B. 18 und mehr Mannschaften, der in einem Spieljahr ab September gar nicht realistisch im Winter zu Ende zu spielen wäre, von einer zweiten Corona-Welle ganz zu schweigen. Wer will und kann bis Mitte Dezember und ab Februar wirklich Punktspiele absichern und „englische Wochen“ im Herbst und Frühjahr?
In kleinen Ligen haben Mannschaften innerhalb von 15 Monaten nur 5 bis 6 Punktspiele.
Auch in den kleineren Ligen werden zusätzliche Runden geschaffen und auch Pokale gespielt, so dass auch hier zusätzliche Spielmöglichkeiten geschaffen werden. Keiner will, dass die Aktiven zu Hause sitzen.
Geplante Spielgemeinschaften sind nicht möglich, Verlust und Rückzug drohen.
Spielgemeinschaften (SG) sind Zweckgemeinschaften, welche ausschließlich dem Sinne des Erhalts von Mannschaften dienen. Hier wurden in den letzten Jahren sehr oft die Regularien ausgenutzt, siehe z. B. SG im Landesmaßstab. Das macht kaum ein anderer Landesverband um Thüringen herum.
Grenzvereine zu anderen Bundesländern verlieren Spieler an andere Vereine aufgrund besserer Perspektiven.
Ob ein möglicher Spielbetrieb in den benachbarten Ländern der richtige Weg ist, wird sich sicherlich erst im Frühjahr 2021 zeigen
Wettbewerbsverzerrung durch unklare Wechselphase
Zum Schutz der bestehenden Mannschaften und Vereine werden die Wechselbedingungen innerhalb des TFV überarbeitet. Keiner soll am Fußballspielen gehindert werden.
Völlige Aussetzung des Rechts auf Vereinswechsel ist juristisch nicht haltbar.
Es gibt eine befristete Aussetzung, welche zum 20.6. zu den neuen Bedingungen in Kraft tritt. Kein Spieler wird an einem Vereinswechsel gehindert, nur muss eine Ungleichbehandlung innerhalb der Wechselphase verhindert wirden. Daher die Aussetzung bis 20.06., um klare Regelungen für ALLE zu treffen.
Durch Abbruch im Nachwuchs kommt es zu Überschneidungen (z.B. spielen A-Jugend und 1. Mannschaft dann in zwei unterschiedlichen Spielzeiten).
Das Problem dabei ist nicht zu erkennen. Überschneidunggen gibt es immer im Spielbetrieb, ob zwischen 1. und 2. Männer oder auch den Junioren.
Schiedsrichter haben weniger Einsätze – das macht die Schiedsrichterei unattraktiver.
Die Anzahl der Spiele wird ähnlich umfangreich sein wie bisher. Es werden auch dann alle Schiedsrichter gebraucht. Diese reichen meistens eher nicht aus, als dass wir zuviele haben.
Bei Verlust von Schiedsrichtern droht ein ohnehin schon bestehendes Problem (fehlender Schiedsrichter) noch größer zu werden.
Siehe Antwort vorher
Grundsätzlich ist zu sehen, dass, wie wir bereits im Webinar gesagt haben, einzelne Regelungen noch angepasst werden müssen und bis Ende Juni auch angepasst werden. Genau in diesem Zeitraum befinden wir uns gerade und erarbeiten hier entsprechende Regularien.“