KFA-Vorsitzender Ralf Hanemann zum 60.

Zum Kreis jener, die als Jahrgang 1960 in diesem Jahr 60 werden, gehört auch Ralf Hanemann, Vorstand des Thüringer Fußball-Verbandes (TFV) und Vorsitzender des Kreis-Fußballausschusses (KFA) Mittelthüringen. Am heutigen 9. Oktober 2020 begeht der Mann aus Weimar, der Mitglied im Thüringenligaverein SC 03 ist, diesen runden Geburtstag. Der Träger der DFB-Verdienstnadel wolle, so war im Vorfeld zu hören, eigentlich deswegen kein großes Aufhebens machen. Aber das geht natürlich nicht. Schließlich ist der Jubilar nicht nur in der Region ein bekannter Ehrenamtler, dessen Engagement seit 44 Jahren (!!) dem Fußball gilt. Und das, obwohl als Geschäftsführer des Bildungswerkes BAU Hessen-Thüringen beruflich sehr eingespannt ist.


R. Hanemann beim letzten Kreisfußballtag im Januar 2020 ausgezeichnet durch TFV-Vorstand H. Wießner (r)

Alles begann 1976 mit der Schiedsrichterprüfung. Da war der Unparteiische gerade mal zarte 16. Bis in der Bezirksklasse leitete er 14 Jahre lang Spiele. 1987 wurde der Funktionär Hanemann mit der Übernahme der Aufgabe eines Schiedsrichterobmanns (bis 1999) im KFA Weimar geboren.

Eine weitere wichtige Zäsur war das Spieljahr 1994/95, als der Diplom-Ingenieur amtierender KFA-Chef wurde. In dieser Funktion beförderte er die Zusammenführung der Fußballkreise Weimar und Apolda wesentlich mit. Vorher (1990 bis 94) und danach (1996 bis 98 sowie 2000 bis 2008) fungierte er als stellvertretender Vorsitzender. Zeitweise war er auch Kassenwart in der Kreis-Fußballleitung.

2008 übernahm Ralf Hanemann den Vorsitz des KFA Weimar, der dann mit den KFA Saalfeld-Rudolstadt und Ilmkreis im Zuge der Verbands- und Spielklassenstruktur 2012 zum KFA Mittelthüringen fusionierte. Hanemann wurde erster Vorsitzender des Großkreises, wie ihn mancher heute noch nennt. Und auch 2016 und 2020 bekam er jeweils das überwältigende Vertrauen der Delegierten aus den Vereinen.

Die schätzen am nun 60-Jährigen Kompetenz, Umsicht und Verständnis. Er habe, so sagen seine engsten Mitstreiter, die einzelnen Ausschüsse des KFA zu einer Einheit entwickelt. Dass er dennoch ein kritischer Funktionär geblieben ist, der um der Sache willen auch gern mal polarisiert, sei ebenso erwähnt.

Einen Kreis-Fußballausschuss im Ehrenamt zu führen, ist nicht nur in Zeiten von COVID-19 ein durchaus schwieriges Unterfangen, denn immerhin ist der Fußballkreis Mittelthüringen einer der größten im TFV. 15 Prozent der Mitglieder des Verbandes (rund 14.300) zählt Mittelthüringen. In 166 Vereinen wird in 149 Männer-, 14 Frauen und vier Altherren-Teams sowie 223 Nachwuchsmannschaften aktiv Fußball gespielt. 220 Schiedsrichter und 55 Funktionäre, in den Ausschüssen und Kommission, so wir ihr Chef ebenfalls ehrenamtlich unterwegs, sorgen dafür, dass das alles reibungslos funktioniert.

Heute wird Ralf Hanemann ganz normal zur Arbeit gehen. Ob das jedoch ein Freitag wie jeder anderer als Geschäftsführer werden wird, erscheint fraglich, denn wenn der Jahrgang 1960 60 wird, kann man keineswegs sofort zur Tagesordnung übergehen … .

Hartmut Gerlach