Saisonabschluss der SR-Fördergruppe
2020/2021 war für alle Akteure des Mittelthüringer Fußballs ein sehr außergewöhnliches Spieljahr. Auch die Talente der Schiedsrichter-Fördergruppe können dieses Statement zweifelsfrei unterschreiben. Nach zwei Monaten wurde der Spielbetrieb unterbrochen und schließlich komplett abgesagt. Kein Fußball bedeutet: keine Leistungsbeurteilungen für höhere Aufgaben. Zudem durften die eigentlich im Winter ausgetragenen Sichtungslehrgänge vom Thüringer Fußball-Verband nicht stattfinden. Wenigstens eine kreisinterne Weiterbildung konnte Anfang November noch in Bad Blankenburg abgehalten werden – einen Tag später galt der bundesweite Lockdown.
Doch trotz ruhenden Balls auf den Amateursportplätzen blieb die Arbeit im Hintergrund nicht aus. Insgesamt trafen sich die Talente aus Mittelthüringen dreimal online und nutzten so die Gelegenheit die theoretischen Kenntnisse zu erweitern. Jeder Lehrgang füllte mindestens gut zweieinhalb Stunden. Letzterer wurde am vergangenen Sonntagvormittag abgehalten.
Den ersten inhaltlichen Schwerpunkt setzte diesmal Fitnessreferent Christian Knäblein. In seinem Gastvortrag ging er auf Grundlagen der Ernährung ein und betrachtete zudem die Rolle der Nahrungsaufnahme hinsichtlich der sportlichen Leistungsfähigkeit. Vor allem die praktischen Tipps für den Alltag stießen bei den jungen Zuhörern auf großes Interesse. An dieser Stelle noch einmal ein großes Dankschön an Christian für sein Engagement. Auch in der nächsten Spielzeit wird der selbsternannte Verfechter von Erdnussbutter auf Vollkorntoast die Fördergruppe mit seiner Expertise unterstützen.
Dem Vortrag schlossen sich fünf internationale Videoszenen an, welche von jeweils einem Mitglied genauer analysiert wurden. In den Diskussionen stand nicht nur die regeltechnisch richtige Entscheidung im Mittelpunkt, sondern auch das Handeln im Schiedsrichter-Team.
Im Folgenden lag der Fokus auf Strafraumsituationen. Diese passieren oft verdeckt und stellen für Unparteiische eine zusätzliche Schwierigkeit dar. Laut Regelwerk ist die Entscheidung für einen Elfmeter sehr einfach. Passiert ein Foul- oder Handspiel der verteidigenden Mannschaft im eigenen Sechszehner, so ist auf Strafstoß zu entscheiden. In der Praxis gestaltet sich dies weitaus schwieriger – übrigens sind sich Schiedsrichter der Tragweite einer solchen Entscheidung bewusst. Ungefähr drei von vier Strafstößen werden erfolgreich verwandelt. Während Angreifer vehement etwas fordern, protestieren Verteidiger regelmäßig. Hier gilt es einen kühlen Kopf zu bewahren. Die Videoszenen warfen dabei einige Fragen auf. Wann ist ein Halten strafbar? War das Tackling außerhalb oder schon innerhalb? Wann wird ein Foul hinsichtlich der persönlichen Strafe reduziert?
Nach sehr angeregten Gesprächen wertete die Fördergruppenleitung die Fitnesseinheit und den aktuellen Stand im monatlichen Hausregeltraining aus. Zum Abschluss blickte man auf die etwas andere Saison zurück und wagte auch einen Blick nach vorn. Derzeit steht die Wiederaufnahme des Spielbetriebs für Anfang August im Raum. Also noch genug Zeit sich optimal darauf vorzubereiten. Bis dahin wünschen wir allen Schiedsrichtern noch eine angenehme spielfreie Zeit.