Weimarer FFC ist neuer TFV-Hallenlandesmeister der Frauen
„Eine tolle Veranstaltung vor 260 Zuschauern.“ Das waren die Worte zum Abschluss der Hallenendrunde der Frauen im Thüringer Fußball-Verband (TFV) von Anja Kirchner der Vorsitzenden vom TFV – Frauen- und Mädchenausschuss. Neben Titelverteidiger F.F.C. Gera und dem gastgebenden 1.FFC Saalfeld hatten sich weitere sechs Mannschaften für die Endrunde qualifiziert. Nach der Staffelauslosung und der Begrüßung durch den Bürgermeister der Stadt Saalfeld, Mathias Graul, folgten die zwölf Vorrundenspiele.
In der Staffel A (gesamt 16 Tore) setzte sich die SG Walldorf mit fünf Punkten und 4:2 Toren durch, gefolgt vom Weimarer FFC mit ebenfalls fünf Punkten, aber nur 5:4 Toren. Im entscheidenden Spiel um Platz 3 gab es das Stadtderby zwischen Saalfeld Titans und dem 1.FFC Saalfeld, das die Titans knapp mit 2:1 gewinnen konnten. Die neutralen Zuschauer hätten sich dieses Spiel auch als Endspiel gewünscht, war es an Dramatik, Spannung, Emotionen und Stimmung kaum zu überbieten. Am Ende erreichte Saalfeld Titans durch den Sieg mit vier Punkten und 4:4 Toren Platz 3, vor dem 1.FFC Saalfeld mit einem Punkt und 3:6 Toren.
In der Staffel B (gesamt 11 Tore) war Regionalligist 1. FFV Erfurt hoher Favorit und wurde dieser Rolle auch gerecht. Mit drei 1:0 Siegen, neun Punkten und 3:0 Toren errang Erfurt den Staffelsieg vor dem FFC Gera mit sechs Punkten und 6:2 Toren. Platz 3 erreichten die Frauen vor dem FSV Uder mit drei Punkten und 1:5 Toren vor der SG Gumpelstadt, leider mit null Punkten und 1:4 Toren.
Nach einer Showeinlage der „City Dancy“ aus Saalfeld und der Pokalauslosung des Halbfinals der Frauen starteten die beiden Halbfinalbegegnungen. Zunächst die SG Walldorf gegen den FFC Gera. Ein Spiel zweier gleichwertiger Mannschaften, das die Walldorfer Frauen 14 Sekunden vor Abpfiff mit 1:0 gewannen. Damit war der Pokalverteidiger von 2016 ausgeschieden.
Noch spannender war das zweite Halbfinale zwischen dem Weimarer FFC und dem 1. FFV Erfurt, denn hier musste nach dem 0:0 Endstand ein Sechs-Meter-Strafstoßschießen über den Einzug ins Finale entscheiden. Hier waren die Weimarer Frauen cleverer und gewannen mit 3:2.
In den Platzierungsspielen gab es für die Zuschauer weitere Tore zu bewundern, insgesamt wurden im Turnier 42 Tore erzielt. Nur zwei Mal spielte man 0:0.
Im Spiel um Platz 7 standen sich Gastgeber 1. FFC Saalfeld (Verbandsliga) und die SG Gumpelstadt (Kreisliga Rhön-Rennsteig) gegenüber. Saalfeld war zwar in diesem Spiel überlegen, wurde aber dreimal ausgekontert und somit gewann Gumpelstadt mit 3:1.
Das Spiel um Platz 5 gewann Saalfeld Titans (Landesklasse Ost) mit 3:1 gegen den FSV Uder (Verbandsliga) sehr souverän.
Im Spiel um die Bronzemedaillen gab es noch einmal Spannung und Dramatik. Im Spiel der „Verlierer“ des Halbfinals zwischen dem Verbandsligisten F.F.C. Gera und dem Regionalligisten 1.FFV Erfurt führte Gera mit 2:0, ehe Erfurt zum Endspurt ansetzte und buchstäblich in der letzten Spielminute den verdienten 2:2 Ausgleich erzielte. Nun musste wieder das Sechsmeter-Strafstoßschießen entscheiden, das Erfurt mit 3:2 gewann und sich damit den 3. Platz sicherte.
Der Höhepunkt der Hallenendrunde folgte mit dem Endspiel zwischen der SG Walldorf (Landesklasse West) und dem Weimarer FFC (Verbandsliga). Beide hatten sich bereits in der Vorrunde (Staffel A) beim 1:1 gegenübergestanden. Man spürte bei Weimar den Siegeswillen, nach der Finalniederlage vor zwei Jahren gegen Erfurt dieses Jahr den Landesmeistertitel nach Weimar zu holen. Aber Walldorf spielte einen guten Fußball und gab sich nicht kampflos geschlagen. Doch Isabell Keil und Manja Seeger brachten mit ihren Treffern zum 2:0 den Verbandsligisten auf die Siegerstraße und somit holte sich der Weimarer FFC 2017 den verdienten TFV-Hallenlandesmeistertitel bei den Frauen.
Hartmut Gerlach sprach unmittelbar nach der Siegerehrung mit Thomas Müller, dem Trainer des Weimarer FFC. Und das sagte uns der Lehrer am Jenaer Sportgymnasium und vierfache Familienvater: „Wir haben wie eine klassische Turniermannschaft nicht so gut angefangen. In allen drei Vorrundenspielen konnten wir nach unserer Führung vor allem im Defensivverhalten nicht die Souveränität ausgestrahlt. Deshalb habe ich vor dem Halbfinale umgestellt. Danach standen wir stabil und ließen gegen Erfurt nichts zu. Wir haben das Halbfinale nicht unverdient und das Endspiel verdient gewonnen. Aufgrund von Krankheiten und Verletzungen konnten wir bislang nur sporadisch trainieren. Deshalb haben wir heute von unseren Wettkampfeigenschaften gelebt und das Turnier über Leidenschaft und Gier gewonnen. Das war sicher kein großer Futsal-Fußball. Aber wir haben die Spiele taktisch so angenommen, wie wir es mussten.“
Quelle: TFV Webseite